Informationen rund um die Garnitzenklamm
Die Garnitzenklamm ist nicht nur eine geologische Besonderheit und durch den Geotrail markiert, sondern auch eine beeindruckende Landschaft, die durch das Wasser geformt wurde. Auch botanische Besonderheiten lassen sich in der Klamm finden.
GESCHICHTE
Die Garnitzenklamm verdankt ihre Entstehung einerseits einer geologischen Störzone im Gebirge, die dem abfließenden Wasser weniger Widerstand bot als die umgebenden Felsformationen, andererseits den nach der letzten Eiszeit abschmelzenden Gletschern, die gewaltige Bäche, vermischt mit viel Gesteinsmaterial zu Tal sandten. Die Garnitzenklamm ist also rund 10.000 Jahre alt.
Der unterste Abschnitt der Garnitzenklamm wurde von der Alpenvereins-Sektion Hermagor bereits im Jahr 1891 für Wanderer erschlossen. Schon 1900 war die Klamm durchgehend begehbar!
Die Garnitzenklamm unterliegt aber immer wieder Veränderungen, vor allem durch Hochwässer, welche die Bachlandschaft immer wieder neu gestalten. Leider werden dabei auch oft die Wege zerstört. Der Alpenverein Hermagor investiert daher viel Zeit und Arbeit in die Betreuung und die Erhaltungsmaßnahmen der Klamm.
NATUR
Neben ihrer landschaftlichen Schönheit ist die Garnitzenklamm auch die Heimat seltener und geschützter Pflanzen.
Durch das besondere Kleinklima der Garnitzenklamm dringen Blumen und Pflanzen, die an sich in der Almregion beheimatet sind, wie z.B. die Alpenrose ("Almrausch"), die Türkenbundlilie und die Aurikel (im Volksmund "Petergstamm" genannt) bis ins Tal hinunter vor.
Zugleich kommen aber auch mediterrane Arten, z.B. die Manna-Esche und die Hopfenbuche, in der Klamm vor.
GEOTRAIL
Die Garnitzenklamm ist auch ein geologischer Lehrpfad, bei dem die Gebirgsbildung anhand vorhandener Felserscheinungen dargestellt wird.
DIE KRAFT DES WASSERS
Das Wasser ist das prägende Element der Klamm und sie ist dem stetigen Wandel unterzogen.
Das Einzugsgebiet des Garnitzenbaches ist sehr groß und reicht von der Egger Alm bis zur Kühweger Alm. Bei Starkregen können gewaltige Wassermassen durch die Klamm schießen.
Die Weganlage mit ihren Brücken und Stegen ist immer wieder großer Zerstörungsgefahr ausgesetzt.
Die 1963 gebauten Stege waren zum Teil sehr niedrig und lagen nur knapp über der Wasseroberfläche. Diese Brücken hatten auf Grund von Hochwässern nicht lange Bestand. Die Hochwässer in den Jahren 1984, 1985, 1993, 2003, 2008, 2009, 2010 und 2011 sorgten immer wieder für zerstörte Brücken und Wegabschnitte. Deshalb wurden die neuen Brücken immer höher gebaut, um den Weg durch die Klamm begehbar und sicher zu machen.
Die Kraft des Garnitzenbaches wird aber auch wirtschaftlich genutzt. Bei der 1. Sperre wird das Wasser durch eine Rohrleitung zum Kraftwerk in der Nähe des Gasthauses am Eingang zur Klamm geführt und erzeugt somit elektrische Energie.
Fotos: Andreas Schuller